Seddinsee - Badegewässerprofil

Abb. 1:Übersicht des Badegewässers Dahme mit Badestellen, Probenahmestellen und Einleitstellen.

Abb. 1:Übersicht des Badegewässers Dahme mit Badestellen, Probenahmestellen und Einleitstellen

Badegewässerkarte

Beschreibung des Badegewässers

Der Fluss Dahme entspringt ca. 100 km südlich von Berlin bei dem Ort Dahme/Mark. Das Einzugsgebiet der Dahme hat eine Fläche von knapp 2.100 km². Die Dahme ist durchgehend Bundeswasserstraße. In dieser Funktion hat sie auch eine hohe Bedeutung für die Wassersportnutzung.
In Berlin ist die Dahme ein rückgestautes Fließgewässer, das in Nord-Süd-Richtung in einer eiszeitlich angelegten Rinnenstruktur Berlin am südöstlichen Ende durchfließt und nördlich in die Spree entwässert. Die von ihr durchflossenen Dahmeseen Langer See, Große Krampe, Seddinsee und Zeuthener See werden aus der Spree gespeist. Die Dahmeseen sind sowohl Badegewässer als auch Fischerei- und Angelgewässer. Die Dahme nimmt zahlreiche Einleitungen aus der Regenkanalisation auf.
Der Seddinsee (Abb. 1) ist eine Seitenbucht der Dahme und nordöstlich über den Gosener Kanal mit dem Dämeritzsee verbunden. Der See hat eine Länge von ca. 2,9 km und eine Gesamtfläche von ca. 262 ha. An seiner tiefsten Stelle misst er ca. 7,5 m.

Am nordöstlichen Ende des Seddinsees befinden sich naturbelassene Moorgebiete, die mit den Gosener Wiesen als ein Niedermoor-Schutzgebiet zusammengefasst sind. Im Nordwesten verlandet der See stark. An den Ufern des Seddinsees gibt es keine Badestelle. Er ist insgesamt als Badegewässer ausgewiesen.

Abb.2:Infrastruktur Badegewässer Seddinsee

Abb.2:Infrastruktur Badegewässer Seddinsee

Infrastruktur

Überwachung der Badegewässerqualität

Die Badegewässerqualität des Seddinsees wird vom LAGeSo auf Grundlage der Badegewässerverordnung von April bis September überwacht.

An der Probenahmestelle (vgl. Abb. 1) werden regelmäßig Wasserproben zur aktuellen Beurteilung der Badegewässerqualität und Einstufung des Badegewässers entnommen.

Aktuelle Messergebnisse finden Sie hier.

Auf Grundlage der mikrobiologischen Messdaten aus den letzten 4 Jahren ist die Einstufung des Seddinsee als Badegewässer mit „ausgezeichneter Qualität“ erfolgt.

Verschmutzungsquellen und -potentiale

potentielle Verschmutztungsquellen Bewertung Bemerkung
Zufluss Gosener Kanal, Oder-Spree-Kanal relevant Einfluss auf die Badegewässerqualität hat der mit Nährstoffen vorbelastete Zufluss der Spree, der durch Nitrat- und Phosphoreinträge aus oberhalb liegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen vorbelastet ist (diffuse Quellen).

Risikoabschätzung für das Massenvorkommen von Cyanobakterien

Im Seddinsee ist das Risiko einer Massenentwicklung von Phytoplankton, einschließlich potentiell toxinbildender Cyanobakterien (Blaualgen), derzeit gering. Die Nährstoffbelastung des Gewässers ist jedoch zeitweilig hoch (Gesamtphosphor 0,06 – 0,19 mg/l), weshalb es unter günstigen Wetterbedingungen (hohe Temperaturen und längere Stagnationsphasen), vor allem im Spätsommer, zu Massenentwicklungen von Phytoplankton und Cyanobakterien kommen kann. Im Phytoplankton sind Cyanobakterien mit unterschiedlichen Arten regelmäßig vertreten, aber nur zeitweilig zahlreich.

Parameter Feststellung Bemerkung
Potential für Massenentwicklungen von Cyanobakterien gering Aufgrund hoher Nährstoffkonzentrationen im Gewässer sind unter günstigen Wetterbedingungen Massenentwicklungen von Cyanobakterien nicht ausgeschlossen.
Beobachtete Massenvorkommen von Cyanobakterien innerhalb der letzten 4 Jahre nein Das Auftreten von Cyanobakterien wurde häufig beobachtet, jedoch kein Massenvorkommen.
Charakteristische Cyanobakterien-Gattungen Aphanizomenon, Dolichospermum, Microcystis, Pseudanabaena

Weitere Informationen zu Phytoplankton und Cyanobakterien in Badegewässern finden Sie hier.

Risikoabschätzung für die Massenentwicklung von submersen Makrophyten

Das Risiko für Massenentwicklungen von submersen Makrophyten im Seddinsee ist gering.

Im Uferbereich sind Bestände mit submersen Makrophyten und Schwimmblattpflanzen vorhanden. Bei Untersuchungen des Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Auftrag der Senatsverwaltung für Umwelt wurden 2006 unter anderem folgende submerse Makrophytenarten im Seddinsee identifiziert: das Krause Laichkraut (Potamogeton crispus), das Durchwachsene Laichkraut (P. perfoliatus), der Einfache Igelkolben (Sparganium emersum), die Vielwurzelige Teichlinse (Spirodela polyrhiza), die Große Teichrose (Nuphar lutea) und die Seerose (Nymphaea alba). Außerdem finden sich Uferabschnitte mit ausgedehnten Röhrichtbeständen.

Das Gewässer ist aufgrund hoher Konzentrationen von Nährstoffen regelmäßig phytoplanktondominiert.

Gesamtbewertung der Badegewässerqualität

Das Risiko einer mikrobiellen Verschmutzung des Seddinsees ist gering.
Das Risiko einer Massenvermehrung von Blaualgen (Cyanobakterien) ist gegeben.
In der Badesaison kann es durch erhöhtes Algenaufkommen zu geringen Sichttiefen kommen.

Überprüfung und Aktualisierung des Badegewässerprofils

  • Profil erstellt:

    2011

  • Profil aktualisiert:

    2014, 2022, 2024

  • Verantwortlich für das Profil:

    Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo)
    Fachgruppe Wasserhygiene
    Turmstr. 21, 10559 Berlin

  • Nächste Überprüfung:

    Überprüfung in Abhängigkeit von der Einstufung